Wohnorte: Montabaur – Siebengebirge und Nonnenwerth ▬ Lernorte: Zisterzienserstift Rein Musterbuch – Reichenau: Euklid und Hermann der Lahme
Tatorte: Mato Grosso ─ Westerwald

Herzlich Willkommen auf meiner Seite

Wandern Sie zwischen

  • Glaube und Wissen

  • Natur und Kunst

  • Ideal und Wirklichkeit

Ziehen Sie umher

  • in Heimat und Welt

  • spontan oder nach Plan

  • vom Orient zum Okzident

Zu meiner Person

… nur soviel: Mein Rufname ist „Hermann“. Ich stamme aus Montabaur, durchlitt und genoss gleichermaßen das altsprachliche Gymnasium, wofür ich heute dankbar bin.

Danach lebte ich als Mönch im Rheinland und in Österreich, studierte Philosophie und Theologie, half in der Gemeinde- und Jugendarbeit.

Schließlich studierte ich Naturwissenschaften, unterrichtete am Gymnasium und war als Fachmoderator in der Lehrerfortbildung tätig.

Daneben war und bin ich

  • tätig als Wissenschaftler und Publizist,
  • engagiert für Denkmalpflege und Naturschutz,
  • allzeit unterwegs, gedanklich und tatsächlich,
  • beauftragt mit Vorträgen, Seminaren und Exkursionen,
  • erschüttert von der kopflosen „Gießkannenpolitik“ im Bildungswesen,
  • empört wegen Ausnutzung des Ehrenamtes und über verdeckte Zensur.

Im spannungsreichen Feld zwischen Natur und Kultur mag manchem das Gespräch schwer fallen. Einiges von mir bringt Christoph Kloft in dem Buch „ …  und mittendrin der Westerwald (Trier 2008; ISBN 879-3-7902-1627-1). Es liefert – neben anderen Hinweisen – Anhaltspunkte zum Dialog.

Tatsächlich, im Westerwald fing alles an, denn dort liegt meine Heimat, geographisch und emotional. Hier habe ich von Kind an gelernt, Natur und Kultur eines Landstrichs allseits zu begreifen.

„und mittendrin“ mehr: → Mein Westerwald – Wie man Heimatforscher wird.

Die Zwiebeltürme von Mons Tabor

Die Zwiebeltürme von Mons Tabor habe ich von Kind an vor Augen. Sie stehen für das unverdiente Glück eines intakten und glücklichen Elternhauses. Die Idylle bekam Risse durch Gewalt von außen. Vater glaubte nämlich, durch politischen Einsatz den Lauf der Dinge positiv beeinflussen zu können.

„und mittendrin“ mehr: → Sie haben Papa geholt. Gestapo schlägt zu  ◊ → Gehversuche in Demokratie. Vom Zentrum zur CDU

Religion und Frömmigkeit waren selbstverständlich, gaben Halt und Trost. Das Kirchenjahr prägte sinnfällig den Alltag und bereicherte ihn. Erst die Theologie schaffte Distanz und half, Wesen und Unwesen zu unterscheiden.

Wanderer zwischen den Welten

Statt Wehrdienst ging ich zu den Zisterziensern. Das war damals kaum weniger hart. Versäumt habe ich nichts dabei, im Gegenteil! Manches daraus ist zeitlos und interreligiös gültig, kann Lebenshilfe bieten. Den kirchlichen Anspruch „Stand der Vollkommenheit“ freilich entzaubert die erlittene Wirklichkeit.

♦ Von dieser heute zum Teil versunkenen Welt „mittendrin“ mehr: → Westerwälder im Eifelkloster. Porträt eines Mönchs  ◊ → Mönch als Plaudertasche. Cäsarius von Heisterbach

Psalm 38, Vers 13, nahm ich persönlich. Noch heute bin ich „unterwegs“. Als „Wanderer zwischen Welten“ erlebe ich

  1. den Wechsel der Szenen und Empfindungen,
  2. die Spannung zwischen Wollen und Können,
  3. die Sehnsucht nach Versöhnung der Gegensätze.

♦  „und mittendrin“ mehr:  → Ausreißer und Auswanderer. Wenn’s eng wird im Westerwald ◊ → Glücksritter und Pechvögel. Fahrende Musikanten, Vagabunden, Aussiedler; ─  zum Wandern mehr: Wandern 2000. Hg.: Dt. Gebirgs- u. Wandervereine. Kassel 2000, S. 22-23 – Jahresheft DNR. Bonn 2000, S. 8-9.

Auf den Spuren Ottos von Freising († 1158) kam ich erstmals nach Frankreich. Als letzter lebender Teilnehmer der Ausgrabungen (1963) bin ich insbesondere Burgund als Ursprung der reformerischen Jugendbewegung des 12. Jarhunderts eng verbunden geblieben.

♦ mehr: CistC. 102, 3, 1995, S. 31-34 – Schriften Europ. Begegnungsstätte Kamp 2015

Otto arbeitete sich ab am Gegensatz zwischen dem himmlischen und irdischen Bereich (De duabus civitatibus) – im Grunde an der Spannung zwischen Norm und Realität, die uns allenthalben zu schaffen macht.

Die Umwälzungen der Reformationszeit schildere ich in dem Roman „Als der Glaube ins Rutschen kam“ (2023).

Gelehrte Unwissenheit

Die astronomische Uhr (um 1350) der Zisterzienser von Doberan lässt in den Eckbildern dem Ptolemäus einen kastilischen und zwei arabische Gelehrte folgen als Wegweiser zum wissenschaftlichen Weltbild.

Kaum konnte ich lesen, war nichts Gedrucktes mehr sicher. Später beflügelte die traumhafte Atmosphäre alter Klosterbibliotheken die Suche nach Wahrheit. Dabei gerieten Philosophie und Theologie zum faszinierenden Gedankenspiel mit Grundfragen des Menschen, ein Höhenflug – eher Kunst als Wissenschaft. „Gelehrte Unwissenheit“ nennt das der Krebs aus Kues. Und wir neigten dazu, Antworten auf die letzten Fragen lieber „in der Schwebe“ zu belassen, wie K. Jaspers riet.

Im Labor dann hatte nur Bestand, was sich wägen und messen ließ. Doch auch Positivismus führt in eine Sackgasse. Konflikte zwischen Glauben und Wissen sind meist Scheinprobleme, weil Methodenbewusstsein fehlt. Was die Naturwissenschaft entdeckt und geprüft hat, weiß sie sicher. Darauf bauen wir im Alltag. Aber: Sie weiß nicht alles. Ainsi la raison reconnaît ses propres limites. Deux excès: exclure la raison, n’admettre que la raison, warnt Pascal.

Wissenschaft erfahre ich

  • im Kontext der übrigen historischen Prozesse,
  • im Streit um Herkunft und Wesen des Menschen,
  • im Spiegel früherer Forschungsreisen, in alten Museen und Sammlungen.

Das führt zu Fragen,

  • wie Kenntnis erlangt wird,
  • wie Forscher die Natur entschleiern,
  • was daraus fürs Leben zu gewinnen ist.

„mittendrin“ mehr: → Bücherwürmer. Autoren – Leser – Sammler  ◊  → Quaestiones disputatae. Dialog mit Karl Löber

Flora in Stein

Du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern. Bäume und Steine werden dich Dinge lehren, die dir kein Mensch sagen wird, meinte Bernhard von Clairvaux. Demzufolge vertauschte ich gern die Gelehrtenstube mit der Arbeit am Bienenstand und im Labor oder ging botanisieren.

Ich landete im Kölner Dom, wo zu Zeiten des Albertus gotische Steinmetzen eine „Flora“ in Stein meißelten.
Man überlegt, ob diese „Pflanzen“ Symbol, Zierrat, Heilmittel oder Naturgestalt sind, man fragt nach Sinn oder Unsinn der „Klostermedizin“.

♦ „und mittendrin“ mehr: →Kräuter aus Stein und Holz. Pflanzen in Dom und Kloster  ◊ → Ort der Heilung, Stätte des Heils. Klostermedizin

Architektonische und zoologische Strukturen offenbarten mir verblüffende Analogien. Kathedrale und Knochen unterliegen denselben Bauprinzipien.

♦ mehr: →  Kinetik des Vogelschädels und einige Folgen. Von Pleuelstangen, kinematischen Ketten und Spongiosa-Architekturen. In: Praxis d. Naturwiss. 49, 1, 2000, S. 16-23.

Jugendliche Phantasie

Karl May entzündete mächtig die jugendliche Phantasie.

„und mittendrin“ mehr:  „Da laufen ja die Winnetous in der Gegend herum“. Heimlichkeit und Erleuchtung um Karl May.

Das mündete in ernste Beschäftigung mit Naturforschern wie Prinz Maximilian zu Wied († 1867) oder Linné († 1778). Reizvoll, mit alten Schmökern als Reiseführer ihren Spuren zu folgen in Brasilien, am Missouri oder auf Gotland.

„und mittendrin“ mehr: → Ein „rheinischer Humboldt“ Maximilian Prinz zu Wied  ◊  → „Mein armer Quäck!“ Todessturz eines Indianers

„Der sterbende Kaiser“ von May legte die Spur zu Maximilian von Habsburg. Den begleitete der Zisterzienser Dominik Bilimek († 1884) als Naturforscher nach México. Vergilbte Tagebücher taugten hier als Reiseführer von Chapultepec bis Querétaro und im Beipack – nicht nur zur Zerstreuung ─ Mays Roman.

♦ → Mehr: Mexikanisches Silber. In: Heimat-Jb. Kreis Altenkirchen 39, 1996, S. 136-141

Brasilien und die gesamte lusophone Welt sowie México haben bis heute ihre Faszination behalten und Forschungen angeregt.

Über die Grenzen hinaus

Die russische Ikone ins Elternhaus betonte das weibliche Element in der Alltagsfrömmigkeit. Der Gottesmutter huldigten wir gern am „würzigen Born“ (Wirzenborn) oder auf dem Reichenstein bei Westerburg, sie begegnete in der Ferne, ob in Gouadeloupe (México), Copacabana (Bolivia) oder Aparecida (Brasil).

Die Ikone wies über konfessionelle Grenzen hinaus. Für Russische Liturgie ließen  sich sogar Schüler und Studenten begeistern. Andacht packte mich auch in Benares, Sarnath, Tiruchirapalli, auf Srivana belagola oder in Tempeln von Macao, auch da wo man einst betete, im Pantheon, in Tiahuanaco oder Teotihuacan  – „heilige Stätten“, nicht aus sich selbst, sondern durch Beter geheiligt.

♦ „und mittendrin“ mehr: Freude aller Leidenden Russen am Rhein ◊  „Wie in däh Juddeschoul“. Vom Umgang mit dem Volk Israel

Trotzdem engagiert

„Wer Roth sieht, sieht rot“ – das ist nicht nur Wortspiel! Denn als Laie (Amateur, Dilettant) und im Ehrenamt erntet man

  • als Wissenschaftler (citizen science): Geringschätzung der Etablierten;
  • mit ausgeprägtem Selbstbewusstsein: Ablehnung, denn Verwaltungen erschwert  es das Leben,    Institutionen empfinden es als Vorwurf,   Etablierten stielt es die Schau, Faule stört es. Man versucht solche Leute zu behindern oder – wenn nicht anders möglich – zu verhindern;
  • bei harmlosem Treiben (Vereinsmeierei): Hochschätzung, denn es entlastet von öffentlichen Verpflichtungen, schafft bequeme Arbeitsplätze, ebnet Karrieristen den Weg, bietet gescheiterten Politikern ein Forum.

Trotzdem blieb ich engagiert: für Denkmalpflege und Naturschutz, wo die Spannung zwischen Amt und Ehrenamt sowohl blockieren als auch fruchtbringend sein konnte; in Regionalgeschichte, wo sich Weltgeschehen spiegelt, und Heimatkunde, die immer wieder missverstanden und missbraucht wird.

„und mittendrin“ mehr: → „Von der neuen Ideologie der Naturschützer erfasst …“ Der Naturschutz rappelt sich auf.  ◊  Ferner in: Der Westerwald 79, 3, 1986, S. 150-152 → Impressionen vom Ersten Deutschen Umwelttag; in: P. Finke, Citizen science (2014) S. 214-215

Neue Veröffentlichungen (ab 2022)

  • Der Westerwald. Naturgeschichte eines rheinischen Mittelgebirges. Stuttgart: Schweizerbart, 2022 (mit Bruno P. Kremer) – ISBN 3-978-510-65528-1

  • Als der Glaube ins Rutschen kam. Zisterzienser im Strudel der Reformation. Remscheid: Gardez! 2023 –
    ISBN 978-3-89796-303-0

  • Das Casino – erste Adresse für feine Leute. In: Jahrbuch des Westerwald-Kreises 2022. Montabaur, S. 207-212, 5 Abb.
  • Μουσεîον – reliquiarium – Naturalienkabinett – Missionsmuseum. Wegbereiter und Seiteneinsteiger der naturkundlichen Präsentation. In: Verhandlungen Geschichte und Theorie der Biologie, Bd. 24 (= Gründungsgesch. Naturkundl. Museen). Arnstadt: THK, 2022, S. 261-278, 8 Abb.
  • „Priester, Lehrer und Basalt, das kommt aus dem Westerwald“. Der Westerwald als „Geistliches Mistbeet“ für Diözesanpriester, Ordensleute und Engagierte im Laienapostolat. In: Katholisch in 75 Jahren Rheinland-Pfalz. Personen, Orte, Ereignisse, Ideen (= Quellen u. Abh. z. mrh. Kirchengesch., 145). Aschendorff, Münster 2022, S. 58-63, 3 Abb.
  • Die Pflanzenwelt in meinem Leben. Zum Ehrentaxon Habenaria (2020). In: CistC 129. 2, 2022, S. 201-209, 7 Abb.
  • Blicke über die Mauer – hin und her. Damals in Himmerod. In: Novum #13, Vol. 4, S. 160-168, 6 Abb.
  • Mit Blitzlicht und Büchse. Von Düren nach Afrika: Carl Georg Schillings (1865-1921). In: EifelJahrbuch 2023, S. 122-129, 10 Abb.
  • Prinz Maximilian zu Wied-Neuwied in Ausstellungen. In: Heimat-Jahrbuch 2023 Landkreis Neuwied, S. 148-157, 8 Abb. (mit Prof. Dr. Nordwin Beck)
  • Bauern „unterm Krummstab“. Westerwälder Landwirtschaft in feudalen Zeiten und danach. In: Heimat-Jahrbuch 2023 des Kreises Altenkirchen, S. 107-117, 10  Abb.
  • Último canto: a despedida dos bororos. Ein letzter Gesang: Der Abschied der Bororos. In: Amerindian Research, Bd. 18/3 (2023), Nr. 69, S. 54-57.
  • Ψυχής ιατρέιον – Klosterbibliothek: Buch und Kabinettstück. Vom monastischen Lesen und Sammeln. In: Analecta cartusiana (im Druck)

BBKL:

  • Cetti, Francesco (1726-1778). In: 45, 2023, Sp. 259-262
  • David, Armand (1826-1900. In: 45, 2023, Sp. 262-265
  • Franz, Quirin Hans Eberhard OFM (1913-2003). In: 46, 2023, Sp. 425-427
  • Hélinand de Froidmont (1160-1230). In: 47, 2024 (im Druck)
  • Villegaignon, Nicolas Durand de (1510-1571). In: 46, 2023, Sp. 1416-1418

Publikumszeitschriften, Magazine, Zeitungen

  • Ich bin gespannt, was Gott mit mir vorhat. In: Christen heute. In: Die altkatholische Zs. in Dtld. 66, 2 2022, S. 8.
  • Rekordverdächtiges Gewächs: Urzeitpflanze trägt den Namen Hachenburgs. In: Westerwälder Ztg. Nr. 135, 14.06.2023, S. 20.
  • Keine Oxidation der Herzmuskulatur – Christen heute 67, Juli/August 2023, S. 18 (= Doppelnr.: „Vernunft – Naturwissenschaft – Glaube“).

Älteres Schrifttum siehe:

  • Patricia Penserot: Aus der Gesamt-Bibliographie von Hermann Josef Roth. In: Cistercienser-Chronik, 112, 1, 2005, S. 93-104; Bregenz
  • Regine Rehaag: Naturkundliches Schrifttum von Hermann Josef Roth. Zum 85. Geburtstag des Theologen und Naturwissenschaftlers / Natural history writings by Hermann Josef Roth. On the 85th birthday of the theologian and natural scientist. In: Decheniana 175, 2022, S. 7-18;  Bonn